Der Radweg am Elbufer
Es ist nicht immer leicht für Radfahrenden und Fußgängern am westlichen Elbufer. Vor kurzem nahm die Verwaltung Stellung zu einer Anfrage der SPD-Fraktion im Stadtrat, wie sich die Situation für beide Verkehrsteilnehmer verbessern ließe. Besonders bei schönem Wetter und an Wochenenden ist der 4 Meter breite Weg stark beansprucht, so dass es zu Konflikten, zwischen den Fußgängern und den sich erheblich schneller bewegenden Radfahrenden kommt. Für Radfahrende stellt die Strecke eine der wichtigsten Verbindungen durch die Stadt dar.
„Viele Magdeburger_innen nutzen den Radweg um schnell und entspannt zur Arbeit, zur Uni oder zum Einkaufen zu kommen.“
so der Vorstandsvorsitzende des ADFC Magdeburg Norman Dreimann. Aber auch touristisch sei die Strecke westlich entlang der Elbe wichtig. Der Weg entlang des Elbufers ist eine Alternativroute des Elberadwegs, dem beliebtesten Fernradwegs Deutschlands. Viele Touristen nutzen die Alternativroute, da die Hauptroute durch die Innenstadt schlecht ausgebaut ist. Auch die Magdeburger_innen nutzen die Strecke, für Fahrradausflüge in ihrer Freizeit.
Im gemeinsamen Verkehrsraum fehlt es an Platz
„Die Ursache des Problems liegt bei der Planung des Schleinufers. Denn man hat Teile der Radinfrastruktur einfach vergessen oder nicht gebaut. Nun hat man das Problem, da man auf das falsche Pferd gesetzt hat und dem motorisierten Verkehr Vorrang gegeben hat. Heute steigen aber viele Magdeburger_innen auf alternative Mobilitätsformen um, und das ist gut so. Sie helfen der Stadt ihre Klima-, Lärm-, Luftverschmutzungs- sowie Geldprobleme zu lösen. Jetzt müssen Lösungen gefunden werden, die die nachhaltigen Mobilitätformen fördern und ihr nicht noch mehr Steine in den Weg legen, denn schwer genug haben sie es in Magdeburg schon.“
Gegenseitige Rücksichtnahme
Als kurzfristige realisierbare Maßnahme schlägt die Verwaltung vor, den Weg entlang der Elbe in eine „Fußgängerzone: Radfahrer frei“ umzuwandeln. Dort durften Radfahrende dann nur noch mit 7 km/h entlang fahren und Fußgänger nicht überholen. Doch eine Veränderung der Beschilderung wird das Problem nicht lösen. Die Schilder auszutauschen ändert nur die Rechtslage, aber nicht die Realität. ‚Fußgängerzone: Radfahrer frei‘ würde den Verkehrsraum für Radfahrende, wenn sie sich an die Regeln halten, praktisch unnutzbar machen. Wir schaffen also nur ein neues Problem.
Alternativ schlägt die Verwaltung vor zusätzliche Piktogramme auf dem Boden anzubringen, die deutlich machen, dass der Verkehrsraum von Radfahrenden und Fußgängern gemeinsam genutzt werden soll. Auch der ADFC hält eine ähnliche Lösung für sinnvoll. „Wir können den Verkehrsraum nicht komplett umbauen. Zwischen der Hubbrücke und den Elbtreppen gibt es keinen Spielraum mehr. Die Strecke ist sowohl für Radfahrende als auch Fußgänger eine der wichtigsten Verbindungen in der Stadt und das Problem wird sich nur lösen lassen, wenn beide versuchen mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Vielleicht könnten zusätzliche Bodenmarkierungen, die dazu aufrufen, dabei helfen.“
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